Zukunft möglich machen – die Klimastrategie der DEVK
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Daher möchten wir mit einer unternehmensweiten Klimastrategie unseren Beitrag für den Klimaschutz leisten.
Treiber für eine nachhaltige Entwicklung
Versicherer tragen angesichts des Klimawandels eine besondere Verantwortung. Sie sind auf der einen Seite unmittelbar von den Folgen der zunehmenden Extremwetterereignisse betroffen. So hat im Juli 2021 z. B. die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands versicherte Schäden in Höhe von rund 8,2 Milliarden Euro verursacht – das zeigt, wie existentiell wichtig eine finanzielle Absicherung gegen solche Naturgefahren ist.
Auf der anderen Seite kann die Versicherungsbranche gleich in dreifacher Hinsicht einen niedrigeren Emissionsausstoß bewirken:
Unternehmen können den ökologischen Fußabdruck ihrer Standorte sowie ihrer Geschäftsprozesse verbessern, indem sie überall dort den Ausstoß von CO₂-Äquivalenten (CO₂e) vermeiden, wo Anpassungen möglich sind – beispielsweise mit der Umstellung auf Ökostrom.
Noch effektiver ist die Reduktion der CO₂e-Intensität in Kapitalanlagen-Portfolios, in denen Versicherer Billionen Euro bewegen. Indem sie gezielt umweltschädliche Anlagen ausschließen und nachhaltige Kriterien integrieren, treiben sie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung voran.
Versicherer fungieren außerdem als Investoren für Projekte, die den Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft begleiten. Laut Bundesregierung müssen bis 2030 z. B. allein für den Europäischen „Green Deal“ eine Billion Euro mobilisiert werden.
Unsere Klimastrategie
Wir streben als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit auch in Zukunft eine lebenswerte, enkeltaugliche und dauerhaft versicherbare Welt an.
Deshalb ist eine der dringlichsten Aufgaben unserer Zeit, die Erderwärmung auf maximal 1,5 ° einzudämmen. Dieser Verantwortung stellen wir uns und leisten mit der Umsetzung folgender Maßnahmen unseren Beitrag – als Versicherer, Arbeitgeber und Kapitalanleger:
- Reduktion der Emissionen an Standorten und im Geschäftsbetrieb
- Sensibilisierung von Mitarbeitenden und Kund:innen für das Thema Klimawandel
- Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien in Versicherungsprodukten
- nachhaltige Kapitalanlage bis 2050
„Mit den Klimazielen haben wir einen wichtigen Rahmen geschaffen für die nächsten Schritte. Wir sammeln jetzt Anregungen aus allen Unternehmensbereichen und erarbeiten konkrete Maßnahmen.“
Manuel Krempf, Nachhaltigkeitsbeauftragter der DEVK
Nach dem Greenhouse Gas Protocol bezeichnet Scope einen definierten Bereich, in dem Unternehmen Treibhausgase ausstoßen. Es wird unterschieden zwischen Scope 1, 2 und 3:
Um für Scope 3 realistische Ziele setzen zu können, unterscheidet die DEVK zwischen Scope 3 divers (dazu zählen die unter Scope 3 genannten Emissionen) und Scope 3.15, worunter die Kapitalanlagen fallen.
- Scope 1: direkte Emissionen am Standort, z. B. Erdgasheizung, Fuhrpark oder Klimaanlagen
- Scope 2: indirekte Emissionen am Standort, die extern eingekauft werden – etwa Strom und Fernwärme
- Scope 3: Emissionen aus Aktivitäten, die nicht direkt zum Unternehmen gehören, z. B. der Papierverbrauch, Geschäftsreisen oder der produzierte Abfall
Um für Scope 3 realistische Ziele setzen zu können, unterscheidet die DEVK zwischen Scope 3 divers (dazu zählen die unter Scope 3 genannten Emissionen) und Scope 3.15, worunter die Kapitalanlagen fallen.
Reduzieren vor Kompensieren – in drei Schritten zur Klimaneutralität
Bei der Entwicklung der Klimaziele folgen wir den Vorgaben der Science Based Targets-Initiative. Hierbei wollen wir in drei Schritten zur Klimaneutralität gelangen:
Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels
Ziele zur Reduktion des CO₂e-Fußabdrucks in Scope 1, 2 und 3
Ziele zur Reduktion des CO₂e-Fußabdrucks in Scope 1, 2 und 3
Ausgleich
der unvermeidlichen Emissionen auf dem Weg zu einem Netto-Null-Unternehmen
Die unvermeidlichen Emissionen in der eigenen unternehmerischen Kontrolle (Scope 1 und 2) gleicht die DEVK seit 2021 aus.
der unvermeidlichen Emissionen auf dem Weg zu einem Netto-Null-Unternehmen
Die unvermeidlichen Emissionen in der eigenen unternehmerischen Kontrolle (Scope 1 und 2) gleicht die DEVK seit 2021 aus.
Beitrag zur Transformation
Unterstützung klimabewussten Handelns über das Kerngeschäft (z. B. Produktentwicklung)
Unterstützung klimabewussten Handelns über das Kerngeschäft (z. B. Produktentwicklung)
Unsere Reduktionsziele
Zieljahr
Reduktionsziel**Referenz ist 2019 als repräsentatives Geschäftsjahr ohne Pandemie-Effekte.
Scope 1 und 2
2025
2032
2032
- 40 %
- 54 %
- 54 %
Scope 3 divers
2025
2032
2032
- 20 %
- 30 %
- 30 %
Klimaneutrale Kapitalanlage
Um die CO₂-Emissionen in den Kapitalanlagen zu reduzieren, werden Investitionen in Unternehmen (Aktien und Unternehmensanleihen) reduziert, die hohe Emissionen erzeugen und keine Strategien zur Transformation besitzen. Wir gehen hier bewusst den Weg, die Klimastrategien der Zielunternehmen individuell zu bewerten und nicht nur Emissionswerte zu betrachten, da in der Konsequenz sonst nur in kohlenstoffarme Sektoren zu investieren wäre.
Für die Assetklassen Alternative Investments, Immobilien und Beteiligungen ist die Messung und Datenqualität im ESG-Kontext noch eine große Herausforderung, der wir uns in den nächsten Jahren stellen. Wir beginnen daher mit der Verzielung der liquiden Kapitalanlagen, die aber auch den größten Anteil am Portfolio ausmachen.
Konkret soll der Anteil der investierten Unternehmensanleihen und Aktien, deren Emittenten sich ambitionierte Ziele im Einklang mit den internationalen Klimazielen gesetzt haben und diese ernsthaft verfolgen, bis Ende 2027 bei 70 Prozent und bis 2040 bei 100 Prozent liegen. Die Mindestanforderung an die Ziele – die von der Ratingagentur ISS ESG überprüft werden – ist hierbei das „wahrscheinliche Erreichen der Pariser Klimaziele“. Damit ist implizit eine klimaneutrale Kapitalanlage für dieses Portfolio der DEVK bis 2050 festgelegt, da sich alle investierten Unternehmen diesem Ziel unterwerfen.
Einige institutionelle Investor:innen meiden pauschal gewisse Sektoren, um geringere Emissionskennzahlen auszuweisen – das macht die DEVK bewusst nicht und wir möchten den einfachen Grund hierfür nennen. Es muss bei emissionsintensiven Sektoren differenziert werden. Es gibt Sektoren wie beispielsweise die Energieerzeuger, die noch Technologien betreiben, auf die Gesellschaft und Wirtschaft nicht abrupt verzichten können. Diese werden als Auslauf- bzw. Übergangstechnologien weiter benötigt.
Weiterhin gibt es Branchen mit schwer zu reduzierenden, aber gleichzeitig hohen Emissionen wie Stahl, Zement, Aluminium, Industriechemikalien, Rohstofflieferketten und Schwerlastverkehr. Diese Dinge benötigt eine Gesellschaft aber auch in einer Netto-Null-Zukunft weiterhin. Die erfolgreiche Dekarbonisierung dieser Branchen ist daher ein wichtiger Baustein hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft.
Bereiten sich Unternehmen dieser Branchen glaubhaft auf einen Wandel vor, ist daher auch die Finanzierung dieser Vorhaben für Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes mindestens so wichtig wie die direkte Investition in grüne Technologien. Klar abzugrenzen ist dies aber von Unternehmen mit hohen Emissionswerten, die keine Ziele für einen Wandel haben und damit auch für die DEVK nicht im Kontext einer Netto-Null-Vision investierbar sind.
Weiterführende Informationen
Weitere Details und Infos zum Thema finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht (DNK-Erklärung) auf der Seite Unternehmensberichte.
Kontakt
Manuel Krempf
Beauftragter für Nachhaltigkeit Riehler Straße 190
50735 Köln
Beauftragter für Nachhaltigkeit Riehler Straße 190
50735 Köln